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physical prospects (2021)

  • Nora Tormann
  • 23. - 24. April 2021
  • ACUD | Berlin / Online

Ein prekäres und poröses Geflecht, das stets zusammen zu brechen droht: Eine multimediale Choreograophie, eine Einladung in die Hohlräume eines Gegenentwurfs. Mit Körper, Sound und Installation erforscht Nora Tormann das Poröse und dessen widerständige Umdeutung als feministische Utopie.

Sharing Before Showing
Zwei Performerinnen tanzend auf der Bühne © Helena Rauch

Eine poröse Landschaft aus Moos und Beton, darin poröse Körper. Knochen, Luftpolsterfolie knacken. Hohlräume und Poren öffnen sich, waren schon immer offen. Sie machen die Landschaft und die Körper fragil. Lassen sie in ihrer Verletzlichkeit und Wut erzittern. Und sie machen die Landschaft und die Körper durchlässig: Die Grenzen zwischen Innen und Außen sind in den Hohlräumen nicht mehr eindeutig. Die Körper werden Teil der Landschaft, die Landschaft Teil der Körper. Was kann daraus wachsen?

Die multi-mediale Choreographie physical prospects erforscht mit Körper, Sound und Installation das widerständige Potential des Porösen und Prekären. physical prospects nutzt die Porosität als eine ästhetische Analogie für das Prekäre. Die Choreographie nähert sich dem Prekärsein, eine körperliche Grundbedingung, und der Prekarität, eine unmittelbare soziale und ökonomische Bedrohung oder dessen Szenario:

Weil menschliche Körper verletzlich sind, ist menschliches Leben grundsätzlich prekär. Berlin 2021 – auch wenn wir diese Abhängigkeit teilen, trifft sie uns doch verschieden: Sie reißt unterschiedlich große Kluften auf zwischen der allgegenwärtigen Erwartung schon irgendwie klarzukommen und der sozialen und ökonomischen Realität, die genau das systematisch unmöglich macht. Die Dystopie der Gegenwart – Kapitalismus, Klimakrise und Konsorten – ist ein prekäres, ein poröses Geflecht, das stets droht zusammen zu brechen.

Wie kann Widerständigkeit in den prekären und porösen Hohlräumen Platz finden? Wie können wir Widerständigkeit an dem Ort finden, an dem sich Verletzlichkeit und Wut begegnen? Wut über die zugemuteten, aber unzumutbaren Umstände – Verletzlichkeit als radikalen Modus der Interaktion. physical prospects ist ein Manifest des Fragilen und Durchlässigen. In den künstlerischen Produktionsweisen und im geteilten Moment mit dem Publikum lädt physical prospects in die Hohlräume eines Gegenentwurfs ein – eine feministische Utopie?

Unterstützt von: TATWERK Berlin, Theaterhaus Mitte und Tanzfabrik Berlin.

Termine

Offene Probe:
9. April 2021 | 19:30 Uhr
TATWERK | Berlin / Online auf Twitch

Premiere:
23. April 2021 | 20 Uhr
ACUD | Berlin / Online auf der Seite vom Acud

Weitere Vorstellung:
24. April 2021 | 20 Uhr
ACUD | Berlin / Online auf der Seite vom Acud

Mitwirkende

Konzept & Choreographie: Nora Tormann
Performance: Milena Stein, Dominique Tegho, Nora Tormann
Bühne & Licht: Helena Rauch
Musik: Zofia Tomczyk
Mentoring: Sigal Zouk

Biographie

Die in Berlin lebende Künstlerin Nora Tormann arbeitet mit Performance, Choreographie und Text. Sie beschäftigt sich mit Körpern als Schauplätze politischer und philosophischer Aushandlungen: wie formen ideologische Regime und Körper sich gegenseitig? Ihre Praxis bewegt sich an der Schnittstelle künstlerischer und theoretischer Forschung und stellt die Paradigmen in Frage, die die jeweiligen Wissensbereiche ausmachen. Seit 2017 entwickelt sie eigene Choreographien und Performances, die in Deutschland und im europäischen Ausland gezeigt wurden. 2019 wurde ihr Solo what remains washes away beim Celestial Bodies – Performing Arts Festival Reykjavík erstaufgeführt. Als Tanz-Dramaturgin arbeitet sie mit dem Tanz-Kollektiv „Grupo Oito“ (Borders & Corners in der Halle Tanzbühne Berlin, 2020 sowie Bodies Object(s) Borders & Corners im Gropius-Bau, 2020) und mit der Performance-Kompanie für junges Publikum „in back“ zusammen. Nora hat einen Master of Fine Arts in Darstellender Kunst an der Listaháskóli Íslands absolviert (2019). Ihren Bachelor of Arts in Liberal Arts and Sciences mit Schwerpunkt auf politische Theorie, Gender Studies und Soziologie hat sie an dem University College Maastricht, Niederlande, und dem Tecnológico de Monterrey, Mexiko, (2016) abgeschlossen.
www.noratormann.com