Wie schafft man sich einen organlosen Korper
BOWO ist Provokation, Prozess, Schwierigkeit, Zelle, visuelle Aktion. BOWO ist Energie, informelle Sublimation.
BOWO ist teilweise frei.
BOWO durchlauft Wiederholung, ist eine Identitätsfrage, ein organisiertes Arbeitssystem, eine erschreckende anarchische Offenbarung, Bewegung von Raum, der Gedanke im Ablauf der Zeit, das den vitalen und unvermeidlichen Organen entkommene Gespur, Teilkastration der puren Lust, Landschaft gegenwärtiger nicht auszuübender Utopien, die sich enthüllen.
Then you will teach him again to dance wrong side out as in the frenzy of dance halls and this wrong side out will be his real place. A. A.
Die Klangforschung von JD Zazie ist ebenfalls Teil dieser Recherche, die sich auf den Raum und auf den choreographischen Ausgangspunkt des organisches Korper bezieht, der – real oder metaphorisch – in eine andere Sprache transformiert und abstrahiert wird, durch Wiederholung, Stille sowie durch subtile aufgenommene und improvisierte Momente eines andauernden Dialogs.
Die Performance reagiert wie eine feste Installation auf einen spezifischen Ort und basiert auf Bewegung und Sound, welche live raum- und zeitbezogen aufgeführt werden. Die Dauer der Arbeit betragt im Wesentlichen 30 Minuten, jedoch kann diese je nach Große und Art des Ortes sowie der Verfassung des Publikums entsprechend variieren.
Das Zusammenspiel von visueller Sprache und Sound ist Ergebnis von Untersuchungen des Themas und dient als Vokabular, um individuelle Abfolgen von Intensitäten zu erzeugen. Das Publikum ist hierbei aufgefordert, im Sinne einer Rhizom-bezogenen Vision von Aktion, den Verlauf der Arbeit zu verändern und Teil von ihr zu werden. Dies stellt einen Versuch dar, die Regeln der verschiedenen demokratischen Vorstellungen von Realität zu verstehen, welche Utopie, Revolution und Anarchismus ohne jegliche heroische Haltung implizieren, hinsichtlich einer anderen demokratische Vorstellung.
Das Publikum betritt einen Raum, bestehend aus Bewegung und Sound, und sieht sich mit einer “zweiten Realitätsebene” konfrontiert, in welcher die eigene Präsenz den weiteren Verlauf der Arbeit beeinflusst. Es werden Zettel ausgehändigt, in denen kurze Anweisungen dazu einladen, aus vorgegebenen Aktionen zu wählen oder sich ganz frei im Raum zu bewegen, gar zu tanzen und mit den Performern zu interagieren. Einfache Kostüme, Prothesen oder Bedeckungen des organischen Körpers können geteilt und dem Publikum angeboten werden, um Teil dieses Prozesses zu werden.
Ziel dieser Arbeit ist nicht ein bestimmtes Resultat, sondern die Suche nach eine kohärenten Annäherung, um die poststrukturalistische Vision wieder zu beleben.
Unser Dank gilt San Sebastian/ Arteleku, CsO group, Zimmer Null, Florence open Art project/Le Murate,C. Blu, A. Brawo, C. A. Girelli, C. Abati, A.Mortas und C. Caprioli
Mitwirkende
Konzept: Enrico L’Abbate
Musik: JD Zazie
Performance: Enrico L’Abbate und Alexandra Zoe im Dialog mit dem Publikum
Lightdesign: Daniel O´Shea
Termine
12. März 2016
Workshop zur Einführung in der interaktiven Performance: 18:30
Performance: 20:30
TATWERK | Berlin
Beispiel fur eine Anweisung:
Wahrend der Performance können Sie sich
im Raum bewegen
sich hinlegen
sich wiederholen
ich werde es besser machen als Du
die Maschine weiter machen lassen