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wald / maschinen / schlachthof-gebet

  • Richard Gonlag
  • 30. November 2018
  • TATWERK | Berlin

Sie und er, vielleicht das Paar, erkennen einander, ergreifen Besitz, begehren und zerstören. Ein Kampf der Geschlechter. Liebe und Hass halten sie gefangen, Macht und Gewalt sind ihnen Erbe und Gegenwart.

Stripped Works
Fotografie zweier Menschen mit grauen durchsichtigen Plastiktüten über dem Kopf in schwarzer Kleidung in Bewegung vor einer weißen Wand. Auf den Tüten reflektiert blaues Scheinwerferlicht. © lowgravityph

Ihre Sprache ist fleischlicher Lobgesang, sinnliche Ode, Phantasma, Anklage, getrieben von Begierde und Ablehnung. Ein Tanz, eine Litanei, ein Gebet – wald/maschinen/schlachthof-gebet.

Die Werke des Schriftstellers Mehdi Moradpour thematisieren auf vielfältige Weise die zwischenmenschliche Kommunikation in der modernen Gesellschaft.
In »wald/maschinen/schlachthof-gebet« verdichtet er seine Weltsicht zu einem poetischen, assoziationsreichen Text. Das Leben ist reduziert auf die ökonomische Einheit, egal ob als Faktor in einem entfesselten Produktionsprozess oder Kalkulationsgröße in kriegerischen Auseinandersetzungen. Vor diesem Hintergrund formuliert das lyrische Ich seine Ansprüche an ein imaginäres Gegenüber, verleiht den Begierden in teils drastischen Sprachbildern Ausdruck, sucht Nähe und Abgrenzung, um letztlich die eigene Individualität behaupten zu können.
Für die szenische Gestaltung eines solchen Textes musste ein besonderer Zugang gefunden werden.
Die Schauspieler nutzen ihre sehr persönlichen Gedanken und Gefühle zur Kreation einer Innerwelt. Daraus entstanden Improvisationen, die Anregungen aus dem Butoh aufnahmen und mit den Methoden Grotowskis und Lecoqs experimentierten.
So wird der Text auf der Bühne dreimal in unterschiedlichen Farben wiederholt, eingefasst von eigens komponierter elektronischer Musik.

Assoziationen, mit denen die Schauspieler und die Komponistin gearbeitet haben:

ASSOZIATIONEN/MATERIALEN

Wald, die Jagd, die Jugend – Körper/Wasser/Gender/Spiel/Luft/Geist/Traum/Glas/Sand

Maschine, der Streit, die Kämpfer – Krieg/Tanz/Liebe/Kopf/Papier/Vernunft/Metall

Schlachthof, die Masse, der Tod – Stadt/Blut/Sex/Animalisch/Feuer/Holz/Leder/Haut

FARBEN
schwarz (wald), blau (maschine), braun (schlachthof)

In Deutscher Sprache

Termine

30. November 2018 | 20:30 Uhr
TATWERK | Berlin
im Rahmen von Stripped Works - Contemporary Performances Practices Festival 2018

Mitwirkende

Regie: Richard Gonlag, Olaf Jelinski

Text: Mehdi Moradpour
Schauspieler: Maike Specht, Richard Gonlag
Musik: Munsha, feat. Dennis Depta
Beratung Butoh: 4RUDE, Hikaru Inagawa

Biographie

Richard Gonlag wurde 1965 in Assen (Niederlande) geboren. Er studierte Schauspiel an der Theaterhochschule in Arnhem. (Abschluss 1991). Gonlag ist in mehreren Theaterkollektiven aktiv gewesen, u.a. die Theatergruppe Wolfsmond (1990-1993) und das Regiekollektiv Het Oranjehotel (1994-1999). Von 1998 – 2004 war Richard Gonlag künstlerischer Leiter der Theaterschule Groningen. Seit 2005 lebt Richard Gonlag in Berlin. Er spielt Deutsche in niederländischen Filmen, Niederländer in deutschen Projekten und Briten an der MET Film School in Berlin. 2016 gründet er mit 8 Schauspieler*innnen die Theaterplattform Protokoll B. Das Analoge-Internet-Monsterprojekt Digital Digestion war ein großer Erfolg auf dem 48h-Neukölln-Festival 2016. Für das Performing Arts Festival 2017 kreieten sie das 3-tägige Festival Richtung Dschörmannie, mit u.a. Gonlags Theaterstück Public und seiner Regie von wald/maschinen/schlachthof-gebet. 2018 spielte er bei Das Letzte Kleinod in der Vorstellung WILHELM*INA die Rolle von Kaiser Wilhelm II. und 2019 Fontane in der Vorstellung Souvenir1870.
richard-gonlag.de