Die Musik erfüllt Funktionen: Sie ist Ausdruck der Macht der Nationalsozialisten, sie koordiniert und rhythmisiert Arbeit, sie beruhigt und quält, sie dient der Unterhaltung und Entspannung der SS-Offiziere. Die Frauen müssen funktionieren, sie spielen um ihr eigenes Leben.
Wenn wir nicht gut spielen, kommen wir ins Gas.
Das zeitgenössische Musiktheater der spreeagenten widmet sich den Erinnerungen von Zeitzeuginnen, die Mitglieder des Frauenorchesters von Auschwitz waren. Es entsteht ein grenzüberschreitender Dialog zwischen Text und Musik; klassischem Repertoire und elektronischer Neukomposition; zwischen Vergangenheit und Gegenwart; Zeitzeuginnen, Ensemble und Publikum zu den Fragen »Wie kann man überleben?« und »Was bedeutet mir meine Kunst?«
Wir haben gezittert und geweint, uns sind die Tränen runter gelaufen.
Du konntest den Menschen nicht helfen, du wusstest, die gehen jetzt ins Gas und du musst da stehen und musst spielen.
Eine Gruppe junger Darsteller*innen und Orchestermusiker*innen bilden gemeinsam mit Profis aus den Bereichen Schauspiel und Gesang das Ensemble. Sie werden zum Klangkörper der Erinnerungen der Musikerinnen von Auschwitz und ihrer individuellen persönlichen und künstlerischen Verarbeitung über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus.
Man kann Musik nicht beschmutzen. Musik ist unberührbar, das ist das Wunderbare, das ist die Kraft der Musik.
Eine Produktion der spreeagenten in Kooperation mit der Ernst-Haeckel-Schule Berlin-Hellersdorf, dem Jugendorchester der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg, dem Jugendkammerorchester Berlin e.V., TATWERK | Performative Forschung und dem Heimathafen Neukölln.
Gefördert durch den HAUPTSTADTKULTURFONDS und aus Mitteln des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.
Wir danken dem "Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE e.V.“ für die finanzielle Unterstützung, dem Staatlichen Museum und Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und dem Theaterhaus Mitte.
Medienpartner ist die taz. die tageszeitung.
Termine
Premiere:
29. August 2019
19 Uhr
Heimathafen Neukölln | Berlin
Weitere Vorstellungen:
30. August 2019
20 Uhr
Gesprächsrunde im Anschluss an die Vorstellung
19. September 2019
19 Uhr
im Anschluss an die Vorstellung - Austauschformat „Kartographie“ mit Theaterscoutings Berlin
Jede* und jeder* ist eingeladen, die Bühne mit eigenen Gedanken, Erinnerungen und Fragen zu erkunden und individuelle Aufführungserlebnisse in einem anschließenden Gespräch zu teilen.
Autor*innen: Geheime Dramaturgische Gesellschaft. Durchführung: Anna-Sophie Fritsche
20. September 2019
20 Uhr
Gesprächsrunde im Anschluss an die Vorstellung
Heimathafen Neukölln | Berlin
14. November 2019
19 Uhr
Oświęcim | Auschwitz