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Theorie Café #11: Dinge zur Grenzwanderung

  • Beate Absalon und Sebastian Köthe
  • 5. November 2023
  • TATWERK | Theater der Dinge

Workshop im Rahmen von Theater der Dinge 2023

Theorie Café #11: Dinge zur Grenzwanderung © Beate Absalon und Sebastian Köthe

Wollen wir mit der Welt in Kontakt kommen, dann müssen wir uns auf sie einlassen. Gleichzeitig werden wir unsere menschliche Form nicht los. Es braucht Dinge, die den Übergang ermöglichen. Sauerstoffflaschen und Tauchmasken, um die Welt der Meereswesen kennenzulernen. Ayahuasca und Kotzeimer, um sich für kosmische Kräfte und Naturgeister empfänglich zu machen. Camouflage und Nachtsichtgeräte, damit die Tiere des Waldes sich zeigen. Smartphone und Netz, um sich in Foren mit Menschen anderer Länder auszutauschen. Wir sind auf mediale Prothesen angewiesen, um Grenzwanderungen zwischen Kulturen, Spezien, Komfortzonen, Elementen zu machen. Und beim Anlegen dieser Dinge bleiben wir irgendwie wir selbst und werden doch andere oder sogar etwas anderes.
Im Theorie-Café gehen wir diesen Spielräumen der Verwandlung nach. Teilnehmende sind eingeladen, ein Objekt ihrer Wahl mitzubringen, das transformierende Begegnungen ermöglicht. Kleidung zum Schlüpfen in andere Rollen. Ein Buch zum Abtauchen. Ein Parfum, das andere wie magisch anzieht und Kennenlernen garantiert. Die Fahrradklingel, die für die große, lebensverändernde Radreise im Sommer ‘99 steht. Seile und Karabiner zum Bergsteigen. Die Lupe, mit der als Kind Insekten beobachtet wurden.
Der Austausch über persönliche Erlebnisse geht in kurze Lektüren und Diskussion von Texten über, die diese Erfahrungen theoretisch einbetten. Angereichert durch unseren Gesprächskreis kann im Anschluss die Performance »Eutopia«besucht werden, in der die reflektierten Themen Anklang finden.

Video »Theorie Café #11: Dinge zur Grenzwanderung«
Trailer »Theorie Café #11: Dinge zur Grenzwanderung«

Termine

Sonntag, den 5. November | 14:30 Uhr
in deutscher Lautsprache
Dauer: 120 Minuten
Kostenfrei, Anmeldung unter 

Mitwirkende

Von und mit: Beate Absalon, Sebastian Köthe

Biographie

Beate Absalon absolvierte ihren B.A. in Erziehungswissenschaften und Kulturwissenschaft und schloss nach einem akademischen Jahr an der Goldsmiths-University of London am Department of Visual Cultures und einem vom DAAD geförderten Forschungsaufenthalt in Tokio ihren M.A. in Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit über die ästhetische und kulturtheoretische Analyse von Fesselungspraktiken ab. Im Anschluss war sie Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien und promoviert derzeit am Graduate Center for the Study of Culture der Justus-Liebig Universität in Gießen über die Vermittlung von Einvernehmlichkeitspraktiken anhand queer-feministischer Workshopformate. Darüber hinaus ist sie selber als Workshopleiterin und Kulturvermittlerin tätig, unter anderem für das Diskursprogramm des Figuren- und Objekttheaters Schaubude Berlin.

Sebastian Köthe hat von 2009 bis 2013 den Diplomstudiengang Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) absolviert. Im Anschluss studierte er von 2013 bis 2015 im BA. Kulturwissenschaft und Philosophie an der HU Berlin studiert, sowie von 2015 bis 2017 Kulturwissenschaft im MA. Während des Studiums erhielt er ein Deutschlandstipendium und wurde durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert, im Anschluss durch ein Humboldt Research Track-Stipendium. Die von ihm verfassten Kurzfilme und der von ihm inszenierte, abendfüllende Dokumentarfilm à propos: philosophie wurden zu über 50 Festivals eingeladen (u.a. IFF Warschau, Hofer Filmtage, Max-Ophüls-Preis) und mehrfach ausgezeichnet. Er arbeitet als freier Autor für Die Erklärerei, und leitet die Gesichtsgespräche am Berliner Figurentheater Schaubude. Am Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“ der UdK Berlin promoviert er über die Aisthesis „sauberer" Folter und ihre (Re-)Konstruktion in den euro-amerikanischen Künsten.