Im Spiel des Fernsehkriegsführung ist unklar, wer überhaupt noch „wir” sagen darf. Ein Spielzeugland wird in ein anderes Spielzeugland verwandelt. Alles, was man sieht, ist wahr, aber nichts davon ist real.
Regisseur Peter Lorenz und Performerin Jelena Bašić zerlegen im Text der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (übersetzt von Lillian M. Banks) die globale Medien-Kriegsmaschinerie, indem sie Berichte über den Irak-Krieg mit persönlichen Erinnerungen als Flüchtlingskind im Bosnienkrieg vermischen. Im Haufen der menschlichen Überreste, Erinnerungen und Plastikspielzeug fällt die Unterscheidung zwischen Schein und Wirklichkeit schwer, was Jelineks scharfsinnige Kriegskritik erschreckend aktuell macht. Mit Hilfe von Live-Video fordert die Darstellerin ihre eigene Handlungsfähigkeit in den globalen Zyklen von Zerstörung und Wiederaufbau zurück.
Die Frontlinie im Krieg der Worte zwischen „uns” und „ihnen” beginnt zu verschwimmen, wenn die Wüsten des Nahen Ostens in die Belagerung von Sarajevo übergehen. Der gewalttätige Akt der Darstellung wird uns auf Video vorgespielt, und wir befinden uns inmitten dieses Spielzeugkampfs.
Alles kehrt wieder, vor allem die Kriege.
Aufführungsrechte beim Rowohlt Theater Verlag, Hamburg.
Termine
23. März 2024 | 20.00 Uhr
Preview mit anschließendem Publikumsgesprräch.
Eintritt frei. Spende erwünscht.
Aug. 2-4, 6-11, 13-18, 20-25 2024 | 21:30 Uhr
Zoo Southside Studio, Edinburgh Fringe Festival 2024
Informationen & Tickets hier.